Wege der betrieblichen Altersversorgung zur Erreichung eines angemessenen Altersvorsorgeniveaus unter Berücksichtigung der Situation in kleinen und mittleren Unternehmen
Prof. Dr. Fred Wagner von der Universität Leipzig stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse der aktuellen Studie Wege in der betrieblichen Altersversorgung zur Erreichung eines angemessenen Altersversorgungsniveaus dar. Prof. Wagner führte aus, dass es trotz unterschiedlicher Einschätzungen der befragten Teilnehmer aus Politik, Tarifpartnern und Produktanbietern sowie Beratern und Vertrieben in einigen Punkten doch Einigkeit gegeben habe. So seien alle Befragten etwa dafür, Hemmnisse der betrieblichen Altersversorgung, wie die Reduzierung der Sozialversicherungspflicht in der Auszahlungsphase, die Vermeidung der Doppelverbeitragung oder die Nichtanrechnung der Betriebsrente auf die Grundsicherung, zu beseitigen.
Arbeiten im Alter – Arbeitsfähigkeit im Alter? Demographic Leadership für lebenslange Leistungsfähigkeit
Prof. Dr. Sven Voelpel von der Jacobs University in Bremen beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem
Thema Arbeiten im Alter und Arbeitsfähigkeit im Alter. Unter dem Gesichtspunkt der demografischen Herausforderung, vor der unsere Gesellschaft steht, führte er den Teilnehmern zunächst die natürlichen Begleiterscheinungen des Alterns vor Augen: physischer, emotionaler und mentaler Abbau. Im Weiteren ging Prof. Voelpel auf die Auswirkungen der Digitalisierung im Arbeits- und Privatumfeld ein. So führten helfende und unterstützende Technik dazu, dass „das Alter quasi abgeschafft sei“.
Die Zukunft der Lebensversicherung: Wie reagieren Lebensversicherer auf die niedrigen Zinsen? Warum die Lebensversicherung trotz niedriger Zinsen eine Zukunft hat
Prof. Dr. Jochen Ruß von der Universität Ulm widmete sich in seinem Vortrag dem Thema der Reaktion
der Lebensversicherungsbranche auf die Niedrigzinsphase. Zum einen zeigte er auf, dass sich die Lebensversicherer nicht von den klassischen Produkten verabschiedeten, wie es oft berichtet wird. Vertrieblich erfolgreiche und nachhaltige Produkte, die im Kundeninteresse lägen, benötigten nach wie vor einen klassischen Deckungsstock. Hauptaufgabe der Lebensversicherer müsse künftig die Garantie eines lebenslangen Einkommens sein. Denn viele Menschen unterschätzten massiv die eigene Lebenserwartung und setzten sich damit dem Risiko aus, länger zu leben als ihr Geld reicht. Eine der Hauptaufgaben der Branche sei daher zwingend die Aufklärung der Vermittler und Endkunden über die Wichtigkeit eines lebenslangen
Einkommens.
Die private und betriebliche Krankenversicherung im aktuellen Umfeld
„Da ist ‘ne echte Story drin…“, so der Appell von Dr. Jan Esser, Vorstandsmitglied der Allianz Private
Krankenversicherungs-AG an die Unternehmen. Gemeint ist die Einrichtung einer betrieblichen Krankenversicherung als überaus attraktive Lohnzusatzleistung von Arbeitgebern für Arbeitnehmer. Sie sei ein wichtiges Instrument zur Bindung und Neugewinnung von qualifiziertem Fachpersonal und würde von Mitarbeitern als Zeichen besonderer Wertschätzung eingestuft, so Dr. Esser in seinem Vortrag. Die private und betriebliche Krankenversicherung im aktuellen Umfeld. Weiterhin thematisierte Herr Dr. Esser die steigenden Kosten im Gesundheitswesen, bedingt durch medizinischen Fortschritt, aber auch durch die demografische Entwicklung.
Die Rettung der Schulden durch die EZB und die deutsche Altersvorsorge
Der ehemalige Präsident des ifo Instituts, der Nationalökonom und Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans-Werner Sinn, hielt den vielbeachteten Schlussvortrag der Jahrestagung. Anhand anschaulicher Charts und aktueller Zahlen arbeitete er das Thema der Rettung der Schuldenländer durch die EZB und die Auswirkungen auf die Altersversorgung auf. Letztlich müsse man für lange Zeit mit der Niedrigzinspolitik der EZB rechnen, die insoweit natürlich auch Auswirkungen auf die Altersversorgungssysteme habe. Eine Änderung der Situation sei nur durch politische Intervention der Regierungen in Europa möglich. Diese sei insbesondere durch den Austritt Großbritanniens aus der EU auch dringend erforderlich, da der Austritt zu veränderten Mehrheiten innerhalb der EU führe.