
Eine private Pflegezusatzversicherung ist eine gute Möglichkeit, um ausreichend für den Pflegefall vorzusorgen und die Finanzierungslücke zu schließen. Wie für kaum ein anderes Risiko kann man für die Pflege finanziell sehr gut und langfristig vorsorgen, da die Pflegebedürftigkeit meist erst im höheren Alter eintritt. In der Regel können Versicherungsunternehmen die Beiträge für jüngere Versicherte für einen längeren Zeitraum am Kapitalmarkt anlegen, da für sie normalerweise noch keine Leistungen aus der Pflegezusatzversicherung anfallen. Von dieser Anlagerendite profitiert dann der Versicherte. Daher gilt: Je früher man eine private Pflegezusatzversicherung abschließt, desto länger können die Beiträge am Kapitalmarkt angelegt werden und desto geringer ist auch der zu zahlende Tarifbeitrag. Wichtig ist daher, auf einen finanzstarken Anbieter zu setzen.

Was kostet eine private Pflegezusatzversicherung?
Wie hoch der Beitrag für eine private Pflegezusatzversicherung ist, hängt von den gewählten Leistungen und vom Lebensalter bei Abschluss der Pflegezusatzversicherung ab. Die unabhängige Ratingagentur Assekurata hat im Dezember 2021 Preise und Leistungen von privaten Pflegezusatzversicherungen analysiert. Dabei ist herausgekommen, dass eine Pflegezusatzversicherung deutlich preiswerter ist, als viele glauben. Assekurata hat errechnet, wie viel eine vollständige Absicherung des Eigenanteils bei unterschiedlichen Lebensaltern kosten würde. Eine 35-jährige Frau müsste beispielsweise mit einem Monatsbeitrag von ca. 49 EUR monatlich rechnen, wenn sie eine Pflegetagegeldversicherung mit einem Tagessatz von 70 EUR abschließen würde. Damit würde das Pflegegeld der Pflegepflichtversicherung bei ambulanter Pflege verdoppelt und bei vollstationärer Pflege ein zusätzliches Pflegegeld in den Pflegegraden 2 bis 5 in Höhe von 2.100 EUR gezahlt werden.

Bei geringeren Pflegetagegeldern reduziert sich der Beitrag für die Pflegezusatzversicherung entsprechend.
Welche Möglichkeiten der Absicherung für das Pflegerisiko gibt es?
Zur Absicherung des Pflegerisiko gibt es drei Versicherungsarten: die Pflegetagegeldversicherung, die Pflegekostenversicherung und der Pflege-Bahr.
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Pflegetagegeldversicherung
Bei der Pflegetagegeldversicherung erhält der Versicherte im Pflegefall ein der Höhe nach vereinbartes Tagegeld. Je nach Art der Pflege und des Pflegegrads wird das Pflegetagegeld prozentual vom vereinbarten Tagessatz gezahlt. Über diese Leistung kann man frei verfügen, wofür das Geld verwendet wird, entscheidet man selbst. Die volle Auszahlung des Tagegeldes erfolgt in vielen Tarifen bei vollstationärer Pflege in den Pflegegraden 2 bis 5.
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Pflegekostenversicherung
Die Pflegekostenversicherung erstattet die tatsächlich angefallenen Kosten der Pflegebedürftigkeit. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten der Kostenerstattung:
- Grundlage ist die Leistung der Pflegepflichtversicherung. Je nach Tarif wird dann zusätzlich ein bestimmter Prozentsatz der Leistung der Pflegepflichtversicherung von der Pflegezusatzversicherung ausgezahlt.
- Die Pflegezusatzversicherung erstattet die Restkosten nach Vorleistung der Pflegepflichtversicherung bis zu einem Maximalbetrag.
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Pflege-Bahr
Der Pflege-Bahr ist eine staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung, die jeder Erwachsene (Vollendung 18. Lebensjahr) bei einem Krankenversicherungsunternehmen seiner Wahl abschließen kann, wenn er nicht bereits Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung erhält oder erhalten hat. Die staatliche Förderung beträgt 5 EUR im Monat, wenn der Versicherte einen Eigenbeitrag von mindestens 10 EUR monatlich leistet. Damit der Pflege-Bahr förderfähig ist, hat der Gesetzgeber Mindestleistungen festgelegt. Das abgesicherte Pflegegeld muss im Pflegegrad 5 wenigstens 600 EUR monatlich und in den Pflegegraden 1-4 mindestens 10 bis 40 Prozent des Pflegetagegeldes des Pflegegrades 5 betragen. Eine Gesundheitsprüfung findet nicht statt.
Bei Abschluss einer Pflegezusatzversicherung verzichten fast alle privaten Krankenversicherer mittlerweile auf eine Wartezeit.
Auch wer im Alter ins Ausland zieht, muss nicht zwangsläufig auf die Leistungen seiner Pflegezusatzversicherung verzichten. Alle privaten Versicherungsunternehmen leisten auch dann, wenn der Pflegebedürftige im europäischen Ausland lebt. Manche Versicherer bieten auch einen weltweiten Versicherungsschutz an.
Das individuelle Pflegerisiko sowie der individuelle Versicherungsbedarf können bei jedem Einzelnen sehr unterschiedlich sein. Wer die finanziellen Belastungen für sich und gegebenenfalls seine Angehörigen infolge einer Pflegebedürftigkeit verringern möchte, sollte Vorsorge so früh wie möglich treffen. Jeder kann unter den Angeboten der privaten Pflegezusatzversicherung den für sich passenden Versicherungsschutz finden.
Als IPV-Mitglied können Sie unter bestimmten Voraussetzungen von attraktiven finanziellen Vorteilen auch im Bereich der Pflegevorsorge profitieren. Sprechen Sie uns einfach an unter 030 206732-148

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